Gedenktage im November

Gedenktage im November

Gedenktage im November

# Kirche in der Stadt

Gedenktage im November

Wenn es dunkler wird, suchen viele Menschen Friedhöfe auf, schmücken ihre Gräber festlich mit Grabgestecken, Kerzen und Blumen. Wir gedenken der verstorbenen Angehörigen, Freunde und Weggefährten sowie historischer Persönlichkeiten. 

Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag: Der November ist der Monat des Innehaltens. 

Es beginnt am 1. November mit „Allerheiligen“, einem Fest der katholischen Kirche für alle vom Papst heiliggesprochenen Menschen, die standhaft in ihrem Glauben waren und in ihrer Zeit Gutes für ihre Mitmenschen bewirkt haben. Bekannt sind Mutter Teresa, Sankt Martin und der Heilige Nikolaus. In fünf westlichen Bundesländern ist der 1. November ein gesetzlicher Feiertag. Auf Allerheiligen folgt am 2. November „Allerseelen“. Diesen Gedenktag der römisch-katholischen Kirche gab es bereits Ende des 10. Jh. Zu Allerseelen wird aller Toten und Seelen gedacht mit Ritualen wie Gräbersegnungen, Gebeten und Friedhofsbesuchen. Grablichter drücken als „Ewige Lichter“ die Erinnerungen an die Verstorbenen aus. An jedem 2. Sonntag vor dem 1. Advent folgt der „Volkstrauertag“. Er wurde erstmals begangen zur Erinnerung an die im 1. Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten. Der Volkstrauertag ist heute ein staatlicher Gedenktag für alle Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus. An Mahnmalen werden Kränze niedergelegt. Der Volkstrauertag ist wie Allerheiligen ein „stiller Feiertag“, öffentliche Tanz- und Sportvorführungen sind an diesem Tag untersagt. Der letzte November-Gedenktag ist der „Totensonntag“, an dem in allen Bundesländern der Verstorbenen gedacht wird. Dieser Gedenktag - angeordnet nach den verlustreichen Befreiungskriegen gegen Napoleon 1816 - wird mit Bezug auf Auferstehung und ewiges Leben auch „Ewigkeitssonntag“ genannt und jeweils am letzten Sonntag vor dem 1. Advent begangen. In den Kirchen hören wir am Ewigkeitssonntag die Namen der Menschen, die im Jahr zuvor verstorben sind. Dieser Tag hat für Protestanten eine ähnliche Bedeutung wie Allerseelen für Katholiken. Auch dieser Tag ist ein „stiller Feiertag“.

Auf den Friedhöfen, den Orten der Trauer und des würdigen Erinnerns und Gedenkens, haben sich in unserer Kultur über Jahrhunderte diese vielfältigen Rituale und Traditionen entwickelt und bewährt. Sie sind Ausdruck einer besonderen „Friedhofskultur“ in Deutschland, die von der UNESCO 2020 als immaterielles Kulturerbe gewürdigt wurde.  

Karin Watzke vom Förderkreis Kulturgut Friedhöfe

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