08/08/2024 0 Kommentare
Die letzte Ruhestätte einer Ziegelei-Dynastie in Glindow
Die letzte Ruhestätte einer Ziegelei-Dynastie in Glindow
# Kirche in der Stadt
Die letzte Ruhestätte einer Ziegelei-Dynastie in Glindow
Das Grabmal am östlichen Giebel der Kirche besteht aus einer trauernden weiblichen Allegorie, angelehnt an einen Inschriftensockel. Ungeschützt vor Wind und Wetter ist von der eingemeißelten Inschrift nur noch wenig lesbar. Vor einigen Jahren konnte man noch entziffern:
„Hier ruht in Gott der weise hochedel gebohrene Herr: Andreas Fiedler gewesener Königlicher Amtmann und Erbpächter der königlichen Invaliden-Cassen-Ziegelei in Glindow. Er war geboren in Petzow im Jahre 1732, den 28 ten Juli, verheiratete sich im Jahre 1754… mit der hochedel gebohrenen Jungfer Anna Dorothea Voigten von der Lindower … zeugte mit derselben in der Ehe Sohn und Tochter, ging überstandener … zur ewigen Ruhe im Jahre 1799 den 17 ten Juni. In der Lebenszeit hatte er gebracht auf 66 Jahre ... Monate und 19 Tage. In der Ehe hatte er gelebt 36 Jahre … Monate und 3 Tage. Im Witwenstand … 4 Tage. Er ist … me Vater und 3 Kinder.“
Die Familie Fiedler gehörte über zwei Jahrhunderte zu den wichtigsten Ziegelei-Dynastien Glindows. In einer historischen Grabanlage fanden weitere Familienangehörige ihre letzte Ruhe. Die einst repräsentative Grabstelle mir den wertvollen großen Grabkreuzen war ein Zeichen des Wohlstandes und Ansehens der Familie. Es gibt offensichtlich keine Nachfahren mehr und inzwischen ist die Anlage baufällig.
Zur großen Freude konnten wir die Fielmann-AG dazu gewinnen, die Restaurierung der Skulptur aus dem Jahre 1799 zu finanzieren. Die Fielmann-AG fördert seit drei Jahrzehnten Kunst und Kulturgut, wo sie Teil der kulturellen Geschichte sind. Restaurierungen sind dabei einer der Schwerpunkte.
Die auf der Schrifttafel genannte Invaliden-Cassen-Ziegelei aus dem 18. Jh., die der Versorgung dienstunfähiger Militärangehöriger diente, ist übrigens die einzige noch heute erhaltene Ziegelei in Glindow: die Neue Ziegel-Manufaktur Glindow.
Karin Watzke vom Förderkreis Kulturgut Friedhöfe
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